Tarifrunde Textil und Bekleidung

Es muss eine Einigung her!

04.04.2025 | Mit einem Warnstreik haben am 02.04.25 gut 140 Beschäftigte von der Firma Emsland-Service in Emlichheim gemeinsam mit den Beschäftigten der Firma WKS aus Wilsum gegen das Verhalten ihrer Arbeitgeber protestiert.

Bei bestem Wetter traf der Bus aus Wilsum vor dem Betriebsgelände der Firma Emsland-Service in Emlichheim ein. Die Kolleginnen und Kollegen, alle schon in roter Kleidung mit Warnwesten, Caps oder Schals ausgestattet, begrüßten sich und fanden sich zwischen IG Metall Pavillon und dem IG Metall Roadshow-Truck zusammen. Mit Fahnen und Trillerpfeifen machten die IG Metaller auf sich aufmerksam, so dass es die Kolleginnen und Kollegen von der Emsland-Stärke auf der anderen Kanalseite auch hörten. Die Kundgebung war rundum gelungen mit Musik, Pizza, Eis und einem einheizenden Redebeitrag von Laura Belt, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Rheine und einer bunten Fotoaktion. Die Textilerinnen und Textiler machen jetzt nochmals Druck, damit sich die Arbeitgeber bewegen.

Laura Belt, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Rheine sagte: „Es muss endlich eine Einigung her. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen dringend Entlastung durch steigende Einkommen, die dem Preisdruck etwas entgegensetzen. Und sie wollen gesund bis zur Rente arbeiten können. Das letzte Angebot der Arbeitgeber ist das Gegenteil von Entlastung.“

„Die gute Beteiligung, die Stimmung und die Kampfbereitschaft zeigt, dass die Beschäftigten die IG Metall Forderungen unterstützen und dass sie die Arbeitgeber auffordern, ein vernünftiges und verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen“, so Stephan Agnes, Betriebsratsvorsitzender der Firma Emsland-Service. 

Auf dem Verhandlungstisch liegt aktuell ein Arbeitgeber-Angebot über je 25 Euro mehr für acht Monate. Ab November 2025 sollen die Monatsentgelte lediglich um 1,5 Prozent und ab November 2026 um 2,0 Prozent steigen. Die Altersteilzeit soll zu den bestehenden Konditionen fortgesetzt werden. Hageböck: „Das ist viel zu wenig. Die angebotenen Tarifsteigerungen liegen unter der erwarteten Inflation und führen damit höchstwahrscheinlich zu einem Reallohn-Minus. Das ist das Gegenteil von Wertschätzung für die Beschäftigten, die durch ihren täglichen Einsatz das Geld der Unternehmen verdienen.“

Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld für ein Jahr, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr. Das würde insbesondere Beschäftigten in unteren Entgeltgruppen helfen. Zudem verlangt die Gewerkschaft verbesserte Altersteilzeit-Regelungen. Zusätzlich erwartet die Gewerkschaft, dass Arbeitgeber den Einsatz der Gewerkschaftsmitglieder für Tarifbindung mit einem Bonus honorieren.

Die nächste Tarifverhandlung für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie mit ihren insgesamt 100.000 Beschäftigten ist für den 10. April in Eitorf angesetzt.

Von: vb

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